Tarifstreit beigelegt - IG Metall einigt sich mit Arbeitgeber

Druck durch Warnstreiks Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, sieht in der Laufzeit einen großen Erfolg. „Der Pilotabschluss sorgt für Planungssicherheit und zeugt von Weitblick und Fairness.“ Das sei auch der bayerischen Verhandlungsführerin auf Arbeitgeberseite, Angelique Renkhoff-Mücke, zu verdanken. Der Abschluss verschaffe Bayern wieder die tarifpolitische Bedeutung, „die dem Land aufgrund seiner starken Metall- und Elektroindustrie zusteht“, sagte Dulger.

Die IG Metall hatte in den vergangenen beiden Wochen seit Ende der Friedenspflicht am 30. April mit vielen Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber hoch gehalten. Allein in Bayern beteiligten sich an mehreren Tagen rund 180 000 Metaller an den Aktionen, bundesweit waren es mehr als 750 000. Die Arbeitgeber hatten bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt und zunächst bei einer Laufzeit von 13 Monaten ein Plus von 2,3 Prozent geboten.

Zugeständnisse von beiden Seiten

Bereits am Mittwoch wird die Tarifkommission der Gewerkschaft in München über das Verhandlungsergebnis beraten, der Bundesvorstand der IG Metall hat dem Kompromiss bereits zugestimmt. Der Durchbruch gelang in Bayern in der vierten Verhandlungsrunde – und das nach einer relativ kurzen Zeit. Beide Seiten hatten sich zunächst auf eine lange Sitzung bis in die Morgenstunden vorbereitet. Kurz nach Mitternacht stand dann die Einigung.
Beide Seiten lobten das konstruktive Klima in den Verhandlungen. Noch vor Beginn der Gespräche hatten Arbeitgeber und IG Metall betont, dass beide Seiten noch weit auseinanderliegen würden. Zu den Knackpunkten gehörte der Wunsch der Arbeitgeber, Abweichmöglichkeiten vom Tarifvertrag durchzusetzen sowie die Laufzeit eines Tarifabschlusses. Bei ersterem reklamiert die IG Metall den Erfolg für sich: Öffnungsklauseln seien verhindert worden, betonte Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler. „Die lange Laufzeit gibt unseren Firmen die nötige Planungssicherheit“, sagte Renkhoff-Mücke