Wilhelmshaven - Deutschlands einziger Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port nimmt offiziell seinen Betrieb auf

Wilhelmshaven, 21.09.2012

www.innovatives.niedersachsen.de

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port nimmt offiziell seinen Betrieb auf

Vier Jahre hat der Bau des Jade-Weser-Ports gedauert. Nun wird er feierlich eröffnet.

Vier Jahre hat der Bau des Jade-Weser-Ports gedauert. Nun wird er feierlich eröffnet.

Die Containerbrücken des Jade-Weser-Ports sind mit einer Höhe von 83 Metern und einem Ausleger von 73 Metern die größten Verladekräne der Welt.

Die Containerbrücken des Jade-Weser-Ports sind mit einer Höhe von 83 Metern und einem Ausleger von 73 Metern die größten Verladekräne der Welt.

Aus 46 Millionen Kubikmeter Sand entstand neues Land im Meer.

Aus 46 Millionen Kubikmeter Sand entstand neues Land im Meer.

Sie ist 300 Meter lang und hat eine Ladekapazität von 7.500 Standardcontainern. Die „Maersk Laguna“ gehört nach nautischen Normen nicht ganz zu den Riesen der Weltmeere, trotzdem kommt ihr eine besondere Rolle zu: Als erstes Containerschiff wird sie im gerade eröffneten Jade-Weser-Port festmachen. Deutschlands erster und einziger Tiefwasserhafen hat am 21. September offiziell seinen Betrieb aufgenommen.

Weltgrößten Verladekräne

Künftig will die weltgrößte Container-Reederei Maersk pro Woche ein Schiff der Europa-Südamerika-Route und ein Schiff der Asien-Route nach Wilhelmshaven schicken. In der Anfangszeit rechnet die Betreibergesellschaft Eurogate jährlich mit rund 700.000 umgeschlagenen Containern. In Hamburg liegt die Zahl derzeit bei rund neun Millionen und in Bremerhaven werden jährlich rund sechs Millionen Transportbehälter umgeschlagen. Bereits in fünf Jahren Zeit will der Jade-Weser-Port mit 2,7 Millionen Containern seine Umschlagzahlen mehr als verdreifacht haben – der weltweit wachsende Seehandel und die einzigartige Hafenstruktur sollen es möglich machen. Allein die Kaimauer wird 1,725 Kilometer messen und damit vier der weltgrößten Containerschiffe Platz zum Anlegen bieten. Für das schnelle Ab- und Aufladen stehen 16 Kräne gigantischer Dimension zur Verfügung: Mit 83 Metern Höhe und einem 73 Meter breiten Ausleger sind die rot-blauen Stahlkolosse die größten Verladekräne der Welt. Ein weiteres Plus ist die kurze Revierfahrt. Während Schiffe nach Bremerhaven 31 und nach Hamburg sogar 70 Seemeilen benötigen, liegen in Wilhelmshaven zwischen der offenen Nordsee und dem Hafen nur 23 Seemeilen.

Alleinstellungsmerkmal Logistikzone

Ministerpräsident David McAllister sieht den Jade-Weser-Port „als wichtige Ergänzung“ zu den Containerhäfen in Hamburg und Bremerhaven. Neben der besonderen Hafeninfrastruktur, zu der auch die Abfertigung von Schiffen mit einem Tiefgang von 16,5 Metern gehört, wies er auf die Logistikzone als weiteres Alleinstellungsmerkmal hin. „Direkt neben dem Hafengelände befindet sich eine in Nordeuropa einzigartig große und zusammenhängende Fläche, die hafennahen Dienstleistern, Logistikunternehmen und Industriebetrieben optimale Standortbedingungen bietet“, sagte McAllister. Insgesamt sei der Jade-Weser-Port ein Gewinn für die ganze Region. „Er ist Motor für eine positive ökonomische Entwicklung in Wilhelmshaven und Umgebung. Allein im Hafen sollen künftig 2.000 Arbeitsplätze entstehen“, betonte der Ministerpräsident.

Zeit um sich zu bewähren

Wirtschaftsminister Jörg Bode würdigte den tideunabhängigen Hafen „als wichtiges Jahrhundertprojekt“ der Länder Bremen und Niedersachsen. „Angesichts der weiter wachsenden Umschlagzahlen der deutschen Seehäfen, des wachsenden Welthandels und der zunehmenden Globalisierung ist der Jade-Weser-Port die richtige Antwort, um als Exportnation den künftigen Herausforderungen zu begegnen“, sagte Bode. Gleichzeitig warnte er gerade in der Anfangszeit vor zu hohen Erwartungen. „Große Infrastrukturprojekte wie der Jade-Weser-Port müssen sich Jahrzehnte bewähren und brauchen Zeit, bis sie ihre ganze positive Wirkung entfalten können“, appellierte er.