Deutsche Manager zählen zu Europas Topverdienern

03.12.2012

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Studie

Deutsche Manager zählen zu Europas Topverdienern

Gut dotiert: Europas Spitzenverdiener
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DPA

Deutschlands Topmanager sind beim Gehalt in Europa Spitze - nur ihre britischen Kollegen kassieren mehr. Deutschland ist bei der Bezahlung seines Spitzenpersonals wieder wettbewerbsfähig, so die DSW.

Frankfurt am Main - Spitzenverdiener der 392 Manager, deren Verdienste das Beratungshauses ECGS unter die Lupe nahm, ist Maurice Lévy, Chef des weltweit drittgrößten Kommunikationsunternehmens Publicis . Er kam auf rund 19,76 Millionen Euro Gesamtvergütung.

Auf Rang zwei findet sich der inzwischen zurückgetretene Barclays - Vorstandschef Bob Diamond. Seine Gesamtvergütung für 2011 lag demnach bei gut 17,5 Millionen Euro. Die britische Großbank war im Sommer in der Affäre um Zinsmanipulationen (Libor) in die Kritik geraten. Wegen verbotener Absprachen akzeptierte Barclays Ende Juni 290 Millionen Pfund Strafe. Diamond verlor wegen der Affäre seinen Posten.

Die dritthöchste Vergütung unter den Unternehmenslenkern kassierte Martin Sorrell vom britischen Werbeunternehmen WPP. Er kam auf eine Gesamtvergütung von 16,7 Millionen Euro.

Auf Rang vier rangiert laut ECGS-Auswertung Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, der auf rund 16,6 Millionen Euro taxiert wird. Inklusive einer Nachzahlung für das Vorjahr kassierte Winterkorn sogar mehr als Sorrell: Nach VW-Angaben rund 17,5 Millionen Euro. Der am besten bezahlte italienische Konzernlenker ist laut ECGS Pirelli-Chef Marco Tronchetti.

DSW: "Deutschland ist wettbewerbsfähig bei der Bezahlung"

Deutschland sei bei der Bezahlung seines Spitzenpersonals inzwischen wettbewerbsfähig, bilanzierte Jella Benner-Heinacher, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW): "In Zukunft ist der Aufsichtsrat gefordert, dass er schaut, dass bestimmte Grenzen nicht überschritten werden."

Britische Unternehmensbosse erhielten der Studie zufolge mit mehr als fünf Millionen Euro noch knapp ein Viertel mehr. Deutschlands Top-Manager strichen jedoch 252 Prozent mehr ein als etwa ihre Kollegen in Portugal und immerhin noch 25 Prozent mehr als Unternehmenschefs in Frankreich.

Auf den Plätzen drei und vier der 14 untersuchten Länder landeten mit jeweils gut 4 Millionen Euro Chefs von Unternehmen in der Schweiz und Spanien.

Während ein Großteil der Vergütung in Deutschland bar ausgezahlt werde, erhielten die Chefs britischer oder schweizerischer Unternehmen den Löwenanteil in Form von Aktien.

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mihec/dpa-afx