Deutscher Maschinenbau: Exporte halten Konjunktur auf Kurs

Exporte halten Konjunktur auf Kurs

06.11.2012 - In den ersten acht Monaten des Jahres haben die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ihre Exporte - im Vorjahresvergleich - insgesamt um 7,7 Prozent gesteigert. Damit steuert der Maschinenbau in diesem Jahr auf einen Rekordumsatz von 209 Mrd. Euro zu. Auch wenn es sehr unterschiedliche Branchenentwicklungen innerhalb der Industrie gibt, steht für die Maschinen-Industrie die Produktionsprognose auf plus 2 Prozent.

Allein der Export in die Nafta-Staaten (Kanada, USA und Mexiko) konnte um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr erhöht werden (+ 25,8 Prozent). Ähnlich starke Impulse kamen aus der ASEAN-Region; der Export stieg um 24,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Exporte in die OPEC-Länder stiegen um 22,8 Prozent.

Auch die Exporte in die zehn Mercosur-Länder Südamerikas lagen um 4,9 Prozent über dem Vorjahr. In der EURO-17-Zone gab es ein durchschnittliches Plus von 4,5 Prozent für die deutschen Maschinenbauer.

Mit einem Plus von 56,5 Prozent hat sich Australien in die TOP 20 der Exportmärkte vorgearbeitet. Auch die Exporte nach Japan legten in den ersten acht Monaten um 25,5 Prozent zu.

Dagegen ging der Export nach China um acht Prozent zurück. Das hatte Auswirkungen auf die Gesamtbewertung des ostasiatischen Marktes (minus 7,3 Prozent).

Bei einer Gesamtexportquote von rund 75 Prozent unterstreichen diese guten Exportwerte die VDMA-Produktionsprognose von Plus 2 Prozent für dieses Jahr und vor dem Hintergrund einer weiterhin guten weltweiten Nachfrage nach deutschen Maschinenbauerzeugnissen auch das Plus 2 Prozent für das Jahr 2013. Dabei ist aber klar, dass diese Gesamtwerte nicht darüber hinweg täuschen dürfen, dass es in der sehr heterogenen Maschinenbau-Industrie sehr unterschiedliche Branchenzyklen gibt. Inhaltlich geht es um Frühzykliker, Zykliker und Spätzykliker. Vor diesem Hintergrund ist auch nicht verwunderlich, dass in einem Interview mit einem prominenten Vertreter des deutschen Maschinenbaus davon gesprochen wird, dass durch kurze Zyklen in einigen Maschinenbauunternehmen mit Problemen zu rechnen ist. In einer durch die Finanzkrise volatilen Situation ist es nicht überraschend, dass kurzfristig auch branchenspezifische Probleme gesehen werden. Diese können aber nicht zu generellen Problemen des Maschinenbaus oder großer Teilbereiche des Maschinenbaus hochstilisiert werden, zumal es um persönliche Aussagen und nicht um Aussagen im Namen der Maschinenbau-Industrie geht. Einige interpretative reißerische Krisenüberschriften in den Medien kann man nur unter dem Prinzip "bad news is good news" sehen. Der Maschinenbau, der für die gesamte industrielle Entwicklung in Deutschland zentrale Bedeutung hat, darf nicht völlig überflüssigerweise in ein schiefes Licht geraten, zumal auch die September-Auftragseingänge ein positives Bild zeigen. Die vorsichtige Kommentierung mit der Überschrift "Trotz Plusraten keine Entwarnung" trägt dem volatilen Umfeld Rechnung.

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Auftragseingang September 2012 – Trotz Plusrate keine Entwarnung